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THL Fahrzeugbergung
THL Fahrzeugbergung, © Feuerwehr Dornbirn
THL Fahrzeugbergung
THL Fahrzeugbergung, © Feuerwehr Dornbirn

Technische Hilfeleistung

Technische Hilfeleistung

Der Einsatzschwerpunkt der Feuerwehren hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in Richtung technischer Hilfeleistungen verschoben und umfasst in der Praxis all jene Einsätze, die sich nicht oder nicht nur auf das Verwenden von Löschmitteln beschränken.

Einsatzaufgaben

Unter den Begriff "Technische Hilfeleistung" fallen jene Aufgaben im Feuerwehrwesen bei denen Aggregate, Maschinen oder andere technische Geräte verwendet werden. Dies sind vor allem Situationen bei welchen sich Personen oder Tiere aus ihrer misslichen Lage nicht selbst befreien können. Dazu zählen Verkehrs- und Arbeitsunfälle mit eingeklemmten Personen, Assistenz-Einsätze für das Rote Kreuz und die Polizei, sowie die Rettung von Tieren aus Gruben, von Dächern oder Bäumen. Aber auch Fahrzeugsicherungen und -bergungen, das Auftragen von Ölbindemittel sowie Hilfeleistungen bei Sturmschäden und Überschwemmungen können als Beispiele genannt werden. Inzwischen übertreffen technische Einsätze sogar die Anzahl der Brandeinsätze.

Die Feuerwehr Dornbirn ist als Stützpunktfeuerwehr mit zwei hydraulischen Rettungssätzen und einem breit ausgestatteten Abrollbehälter-Rüst in Kombination mit dem Wechselladefahrzeug mit Kran nicht nur im eigenen Gemeindegebiet im Einsatz. Im Bereich der speziellen technischen Einsätze wie LKW-Unfälle, Eisenbahnunglücke, Gebäudeeinstürze oder Unfälle in Betriebsanlagen kommen wir mit unserem technischen Zug im Bezirk und darüber hinaus zum Einsatz.

Mit dem Alarmierungsstichwort "t3" wird ein kompletter „Technischer Einsatzzug“ mit rund 25 Mann angefordert. Bei einem "t4" werden aufgrund des größeren Ereignisses, beide vorhandenen Einsatzzüge alarmiert. Bei schwierigen technischen Einsätzen im Gemeindegebiet Dornbirn können mit der Technikgruppe-Klein Spezialisten nachgefordert werden.

Verkehrs- und Arbeitsunfälle mit einer oder mehreren eingeklemmten Personen stellen den klassischen Einsatz als Stützpunktfeuerwehr dar. Dies ist für die Feuerwehr eine besondere Herausforderung, da eine "patientenorientierte Rettung" im Vordergrund steht. Hier ist es wichtig, sich mit dem Rettungsdienst eng abzustimmen und zusammenzuarbeiten, um eine bestmögliche Versorgung und Rettung der Verunfallten zu gewährleisten.

Veränderungen gibt es auch bei den Kraftfahrzeugen. Einerseits mit den neuen Antriebstechniken, aber auch mit neuen oder verstärkten Werkstoffen. Bei den so genannten "alternativen Antrieben" sprechen wir von Erdgas-, Flüssiggas-, Hybrid-, Elektro- und auch Wasserstoffantrieben. Wir versuchen im Rahmen laufender Ausbildungen für diese Neuerungen bestmöglichst gerüstet zu sein.

Ausbildung

Um an anspruchsvollen technischen Einsätzen teilnehmen zu können ist es wichtig, im Vorfeld eine fundierte Ausbildung zu absolvieren, um im Ernstfall auf gewisse Gefahren und Besonderheiten vorbereitet zu sein. Da Einsätze auch oft psychisch belastend sind, stellt auch dies ein Bestandteil der Ausbildung dar.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die interne Ausbildung bei der Feuerwehr Dornbirn zwei Jahre in Anspruch nimmt. Nach erfolgreichem Abschluss werden die Feuerwehrleute mit einer separaten Codierung auf ihren persönlichen Pagern ausgestattet. Durch eine zielgerichtete Einsatzalarmierung können Einsatzkräfte, ihrem Ausbildungsstand entsprechend, eingesetzt werden. Besonderer Wert wird auch auf die gemeinsame Ausbildung von Feuerwehr, Rettungsdienst und den Notärzten in Dornbirn gelegt.

Ausbildungsthemen:

  • Absichern der Einsatzstelle
  • Aufbau des Brandschutzes
  • Fahrzeug- und Gerätekunde allgemein
  • Feuerwehrtaktik bei technischen Einsätzen
  • Stromaggregate, Bergewinde, Kran mit Winde
  • Zuggeräte und Anschlagmittel (Seilwinde und Greifzug)
  • Hydraulische, pneumatische und mechanische Hebegeräte
  • Schneidgeräte (Schneidbrenner, Trennschleifer, Stichsäge, Motorsäge etc.)
  • Hydraulischer Rettungssatz (Schere, Spreizer, div. Zylinder)
  • Fahrzeugtechnik PKW, LKW und Busse (Airbag, Gurtstraffer, Batterie, Werkstoffe, etc.)
  • Sichern und Stützen von Decken und Mauern
  • Tiefen- und Höhenrettung
  • Be- und Entlüftung
  • Ölsperren in Gewässern

Anschließend an die interne technische Ausbildung kann der Kurs "Hydraulische Rettungsgeräte" am Feuerwehrausbildungszentrum in Feldkirch belegt werden.

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